Gesundheitlichen Versorgungsplanung (§ 132g Abs. 3 SGB V)

Overview

Host:
carecampus Pflegeakademie im Kreis Coesfeld in Kooperation mit dem Lotte-Lemke-Bildungswerk der AWO Marl,Lucy-Romberg-Haus
User group:
Personen, die nach §132g SGB V Versorgungsplanung durchführen möchten und den Eingangsvoraussetzungen der Rahmenvereinbarung entsprechen.
Event location:
carecampus Pflegeakademie im Kreis Coesfeld, Kupferstr.10, 48653 Coesfeld
No. planned hours:
88
No. of participants:
5

Description

Der demographische Wandel und die Stärkung der häuslichen Versorgung führen zu kurzen Verweildauern bei Menschen, die hochaltrig und fortgeschritten pflegebedürftig in die stationären Einrichtungen der Altenhilfe einziehen. Der Gesetzgeber möchte durch ein frühzeitiges qualifiziertes Beratungsangebot betroffene Menschen und ihre Zugehörigen befähigen, für ihre letzte Lebensphase eine individuelle und selbstbestimmte gesundheitliche Versorgungsplanung in den Blick zu nehmen.

Die Integration einer gesundheitlichen Versorgungsplanung in vollstationären Pflegeeinrichtungen und der Eingliederungshilfe setzt einen Organisationsentwicklungsprozess voraus, d. h. sie muss in alle Strukturen und Prozesse eingebunden sein. Frühzeitige und regelmäßige Räume zur Verständigung und Umsetzung des Bewohnerwillens sorgen für größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten. In sensiblen Kommunikationsräumen entstehen abgestimmte individuelle und selbstbestimmte Notfallplanungen hinsichtlich ethisch sensibler Entscheidungen sowie medizinscher, pflegerischer, psychosozialer und spiritueller Wünsche, Willensbekundungen, Bedürfnisse sowie Behandlungsmaßnahmen.

Inhalte:
• Koordinierung der gesundheitlichen Versorgungsplanung (§ 132g Abs. 3 SGB V) - einrichtungsintern und - extern
• Durchführungsverantwortung für den gesamten Beratungsprozess
• Systemische Beratungskompetenz in sensiblen und herausfordernden Gesprächen
• Palliativpflegerisches und medizinisches Fachwissen
• Ethisch-rechtliche Grundlagen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
• Strukturieren und Moderieren von (palliativen) Fallgesprächen
• Dokumentation von vorbereitender Krisen- und Notfallplanung
• Kooperation und Mitwirkung in einem regionalen palliativen Netzwerk
• Barrierefreie Kommunikation für Einrichtungen der Eingliederungshilfe

In dieser zertifizierten Weiterbildung werden die Teilnehmenden befähigt, eine frühe Beratung für die Entscheidungen am Lebensende durchzuführen und darüber hinaus für Ihre Einrichtung die gesundheitliche Versorgungsplanung zu koordinieren und die Organisations- und Durchführungsverantwortung zu übernehmen. Die gesundheitliche Versorgungsplanung lehnt sich an das internationale Konzept des „Advance Care Planning“ (ACP) an. Es werden Grundlagen zur systemischen Beratungskompetenz, palliativmedizinisches und pflegerisches Fachwissen, eine hospizliche Haltung und Netzwerkkompetenzen vermittelt.

Peergruppenarbeit (kollegialer Austausch außerhalb der Präsenztage), Konzeptentwicklung für die gesamte Organisation zum § 132g, Videoanalyse einer Beratungssituation und eine Abschlussarbeit sind Bestandteile dieser Weiterbildung.

Dauer:
60 Unterrichtseinheiten im ersten Teil Theorie und Praxis plus weitere 32 UE im zweiten Teil in der Praxisphase mit anschließender Abschlusspräsentation und Zertifikatsübergabe. Nach dem ersten Teil kann ein Antrag auf eine anteilige Personalstelle bei den jeweiligen Landeskassen gestellt werden. Die endgültige Zertifizierung sollte spätestens nach Ablauf eines Jahres nach dem ersten Antrag eingereicht werden.

Zielgruppe:
Für die Berufsgruppen der Mediziner*innen, Pflegekräfte, Medizinische Fachangestellte, Sozialarbeiter*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Erzieher*innen und vergleichbare Ausbildungen. Voraussetzung ist eine mindestens dreijährige einschlägige Berufserfahrung im Umfang von mindestens einer halben Stelle

Teil 1 (Theorie und Praxis): Teil 2 (Praxisphase):
20.11. -24.11.2023 (carecampus Pflegeakademie Coesfeld) 08.04. -09.04.2024 (Lotte-Lemke-Bildungswerk Marl)
29.01. -30.01.2024 (Lotte-Lemke-Bildungswerk Marl) 03.06.-04.06.2024 (carecampus Pflegeakademie Coesfeld)

Ansprechpartner carecampus Pflegeakademie: Irina Schrader, pädagogische Mitarbeiterin

Hinweise zur Förderung:
Die Weiterbildung wird mit einem Zuschuss von 500,00 Euro für je einen Mitarbeiter pro Einrichtung aus dem Kreis Coesfeld gefördert. Bitte beachten Sie die Fördermodalitäten! www.palliativnetz-kreis-coesfeld.de/Aktuelles/Förderungen

Dozenten

Susanne Kiepke-Ziemes

Lehrende Supervisiorin für systemische Beratung, Kursleitung Palliative Care
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Veronika Schönhofer-Nellessen

Geschäftsführung Palliatives Netzwerk für die Städeregion Aachen, Ethik in Organisationen, systemische Organisationsentwicklung
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Jürgen Spicher

systemische Beratung und Organisationsentwicklung
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Teilnahmegebühr